Geförderte Projekte in 2022

Dieter Raudszus: Die Vogelwelt im Raum Bad Dürkheim im Wandel der Zeit 1922 – 2021 (POLLICHIA Sonderdruck)

Den vor knapp einhundert Jahren erschienenen Beitrag „Die Vogelwelt von Bad Dürkheim und Umgebung“ des autodidaktischen Ornithologen Friedrich Zumstein (1873–1935) nimmt Dieter Raudzsus zum Anlass, diesen auf Aktualität zu überprüfen und in aktualisierter Version neu herauszugeben. Überwiegend wurden die Fakten seit den 1960er Jahren bis zum Jahr 2021 eingearbeitet. Das langjährige Wissen vieler Vogelfreunde ist in diese Darstellungen ebenfalls eingeflossen.

Die Georg von Neumayer Stiftung förderte die Erstellung des Buches durch eine Beteiligung an den Druckkosten.

Monitoring zum Schutz des Habichtskraut-Wiesenspinners

Der Habichtskraut-Wiesenspinner (Lemonia dumi) ist ein deutschlandweit stark gefährdeter Nachtfalter, bei dem beide Geschlechter tagaktiv sind. In Rheinland-Pfalz wird die Art auf der aktuellen Roten Liste aus dem Jahr 2014 als vom Aussterben bedroht (Kategorie 1) aufgeführt. Die letzten Nachweise des Habichtskraut-Wiesenspinners aus der Datenbank Schmetterlinge Rheinland-Pfalz sind mehr als zehn Jahre alt. Die tagaktiven Männchen fliegen sehr spät im Jahr von Anfang Oktober bis Anfang November, meist nur bei günstigen Wetterbedingungen mit Sonnenschein. Sie lassen sich am besten mit dem weiblichen Sexuallockstoff nachweisen, der mittlerweile synthetisch hergestellt werden kann.

Im Rahmen des Projektes sollen ausgewählte Standorte in Rheinland-Pfalz auf Vorkommen des Habichtskraut-Wiesenspinners mithilfe eines synthetischen Pheromons kontrolliert werden. Anhand der Ergebnisse der Kartierung sollen dann Flächen für den Schutz dieser seltenen Art festgelegt und nach Möglichkeit mit Artenschutzmaßnahmen belegt werden. Darunter fallen in erster Linie Maßnahmen zur Extensivierung der Wiesenbewirtschaftung. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt durch die Zusammenarbeit mit den zuständigen Naturschutzbehörden und Biotopbetreuern. Weiterhin sind Flächenankäufe durch örtliche Naturschutzverbände oder die ehrenamtliche Durchführung von Pflegemaßnahmen zum Schutz der Art vorstellbar.

Gelbbauchunke: Anlage künstlicher Laichgewässer

Die Gelbbauchunke ist durch den Verlust ihrer natürlichen Lebensräume stark gefährdet. Durch Anlage geeigneter Laichgewässer soll eine der letzten Populationen der Gelbbauchunke am Haardtrand stabilisiert und erhalten werden. Die Anzahl geeigneter natürlicher Laichgewässer mit ausreichender Wasserhaltekapazität ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Die lange Trockenheit in den Sommermonaten der letzten Jahre führt zu einer schnelleren Austrocknung der wenigen vorhandenen Gewässer, was zu einem Sterben der Kaulquappen vor Abschluss ihrer Entwicklung führt. Um die Population zu stabilisieren und langfristig zu erhalten, soll in Kooperation mit der Biotopbetreuung das Biotop für die Art aufgewertet und verschiedene künstliche Laichgewässer angelegt werden, um genügend Fortpflanzungsgewässer mit ausreichender Wasserhaltekapazität zu schaffen. Die Anlage zweier Becken wird durch die Georg von Neumayer Stiftung gefördert. Die Gewässer werden langfristig durch den Arbeitskreis Herpetologie und die Gruppe Bad Dürkheim gepflegt, um den für die Art wichtigen primären und temporären Charakter der Gewässer zu erhalten.

Laubfrosch: Pflege des Lebensraums

Das Gelände der ehemaligen NIKE-Raketenstation in der Nähe von Geinsheim auf Haßlocher Gemarkung bietet Lebensraum für mehrere Amphibienarten.

Von den Braunfröschen findet man hier den Springfrosch und den Grasfrosch, von den Kröten die Erdkröte und die Kreuzkröte und auch die seltenen Arten Knoblauchkröte und Laubfrosch sind hier zuhause. Von den Schwanzlurchen sind der Kammmolch, der Teichmolch und der Bergmolch vertreten.

Die Anlage und Gestaltung von Laichtümpeln fördern die Lebensbedingungen für die Fortpflanzung der Amphibien und sichern so das Überleben der Populationen. Mehrere Biotope wurden entsprechend der Ansprüche der Amphibien gestaltet.

Die Anzahl der Grünfrösche ist beachtlich. Von den zuletzt durchgeführten Maßnahmen soll hauptsächlich der Laubfrosch profitieren.